Das Projekt überLAGERt des Landesjugendring Brandenburgs e.V. wurde 2017 erstmals als Pilotprojekt durchgeführt und ging, mit einer Unterbrechung, 2018 dann nochmal in eine 3-jährige Projektphase, die im Oktober 2021 zu Ende ging. Zuständig war die Fachstelle Zeitwerk des LJR. In dem Projekt begaben sich Jugendliche aus Brandenburg auf lokale historische Spurensuche und erforschten die Geschichte der ehemaligen KZ-Außenlager in Brandenburg.
Neben den beiden großen ehemaligen Konzentrationslagern (KZ) Sachsenhausen und Ravensbrück gab es im heutigen Brandenburg etwa 60 KZ-Außenlager. Die ehemaligen Lager sind heute oftmals nicht mehr zu erkennen – sie wurden überbaut, umgenutzt oder sie sind mittlerweile überwachsen – überLAGERt. Vielen Initiativen fehlt das pädagogische Knowhow, Jugendliche für die Themen zu interessieren und sie in ihrem Aneignungsprozess zu begleiten. Das offizielle Gedenken wird immer noch zu wenig durch jugendgerechte und kreative Interventionen ergänzt.
Das Modellprojekt überLAGERt sollte die Jugendlichen dazu befähigen, Erinnerungskultur aktiv mitzugestalten und sie darin bestärken, als Akteure und Akteurinnen in Diskursen aufzutreten sowie die gesellschaftliche Aufarbeitung der NS-Geschichte in einem östlichen Bundesland anzugehen.
Weitere Informationen zum fachlichen Konzept und anregende Gedanken finden Interessierte in diesem Magazin von Lernen-aus-der-Geschichte.
Während der Projekte sollten die teilnehmenden Jugendlichen durch eigene Recherchen den Zusammenhang von Mechanismen der Abwertung, Ausgrenzung und Diskriminierung von Minderheiten mit solchen von Machtempfinden, Gruppenzwang und "Duckmäusertum" verstehen. Die Jugendlichen sollten die Möglichkeit erhalten, ihr lokales Kontextwissen einbringen zu können, welches ihnen den Zugang zu Interviewpartnern und -partnerinnen und noch nicht entdeckten Quellen ermöglichen sollte.
Während der Spurensuche im Projekt haben die Jugendliche sich beispielsweise folgende Fragen gestellt: Wo befanden sich die Lager und welche Spuren sind heute noch sichtbar? Wer waren die Menschen, die dort von den Nationalsozialisten inhaftiert wurden und Zwangsarbeit leisten mussten? Haben sie überlebt? Warum wurde ein Lager in meinem Ort errichtet? Wie hat sich die ortsansässige Bevölkerung verhalten? Wie wird heute mit der Geschichte umgegangen? Gibt es Zeichen öffentlicher Erinnerung? Wie wollen wir erinnern?
Der Ansatz der lokalen Jugendgeschichtsarbeit verbindet die Prinzipien der Jugendarbeit mit denen der Geschichtsarbeit: Wir verfolgen dabei den Ansatz des „Entdeckendes Lernens“. Dieser ist prozess- und nicht ergebnisorientiert. Wir fokussieren ein neugieriges, eigenständiges Lernen. Dies soll durch die längere Dauer von Projekten ermöglicht werden und dadurch auch ein nachhaltiges Lernen fördern. Wichtig bei unseren Projekten ist immer die Freiwilligkeit, die wir vor allem als gegeben sehen, wenn das Projekt im außerschulischen Kontext stattfindet – ohne Leistungsdruck und Noten. Wir wollen erreichen, dass das Projekt partizipativ ist, indem die Jugendlichen eigene Ideen miteinbringen und eine eigene Initiative zum Gedenken finden. Diese eigene Initiative umfasst vor allem Formate, die jugendgerechten Charakter haben und die zumeist aktionsorientiert sind. Diese Prinzipien der Jugendarbeit verbinden sich mit den bekannten Grundsätzen Multiperspektivität, Kontextualisierung, Kontroversität und dem Überwältigungsverbot aus der Geschichtsarbeit.
Die Projektgruppen bekamen vom LJR zu Beginn des Projekts ein Starterset, das Materialen enthielt, welche zum Gelingen des Projektes beitragen: Leitfäden zum Umgang mit Quellen, zu Archiven in Brandenburg, Interviewführung und Literatur zum Thema KZ-System. Die Gruppen bekamen in der einjährigen Projektlaufzeit 2.000 Euro Projektbudget, das sie selbst verwalteten und entscheiden konnten, was sie damit machen: denkbar war die Finanzierung von Exkursionen oder auch die Finanzierung von Fahrtkosten und auch der Endprodukte – Veranstaltungen, Gedenktafeln, Ausstellungen. Das Projekt richtete sich an 14-23 Jährige Jugendliche aus dem Land Brandenburg. Die Projektgruppe sollte aus mindestens vier Jugendlichen bestehen. Vor Ort wurden sie durch ehrenamtliche Projektbegleiter und Projektbegleiterinnen unterstützt.
Die Projekte folgten grob den folgenden vier Projektphasen:Die Fachstelle Zeitwerk des LJR hat die landesweite Koordination des Vorhabens sowie die Planung, Umsetzung und Evaluierung der Begleitangebote für die überLAGERt-Gruppen übernommen. In einem idealen Projektjahr wurde ein Auftaktworkshop mit allen überLAGERt-Gruppen durchgeführt, sodass sich die Projektbegleitenden und Jugendlichen untereinander kennenlernen und ihr Forschungsinteresse vorstellen konnten. Die überLAGERt-Gruppen haben sich regelmäßig zu Teamtreffen vor Ort verabredet, um gemeinsam zu recherchieren und an der Projektpräsentation zu arbeiten. Die Mitarbeitenden des Zeitwerks haben die Projekte kontinuierlich begleitet: sowohl durch Projektbesuche vor Ort, durch regelmäßige Projektbegleitenden-Treffen, durch die Koordination und Begleitung von Gedenkstättenbesuchen und weiteren Exkursionen.
Durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie wurden zunehmend auch Online-Workshops zu Themen durchgeführt, die die teilnehmenden Jugendlichen nachgefragt haben. Die Gruppen haben sich vor Ort an Gedenk- oder öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen beteiligt. Eine gemeinsame Abschlussveranstaltung im September 2021 wurde in Präsenz durchgeführt.
Es fanden mehrere Auftakt- und Zwischenworkshops statt, beispielsweise fand am 19. September 2020 ein Auftaktworkshop im NS-Dokumentationszentrum Schöneweide (Berlin) mit den überLAGERt-Gruppen aus Eisenhüttenstadt, Grüneberg, Perleberg und Bernau statt. Die Gruppen widmeten sich der Archäologie der NS – Zwangslager, beschäftigten sich mit Biographien unterschiedlichster Zwangsarbeiter*innen und dem Alltag in deutschen Zwangslagern. Sie näherten sich über den Besuch des authentischen Orts einer ehemaligen Zwangsarbeiterunterkunft in Baracke 13 und die Beschäftigung mit Gegenständen an, die bei Ausgrabungen an ehemaligen Lagerstandorten gefunden wurden.
Die Teilnehmer*innen versuchten, herauszufinden, was die Gegenstände, auch wenn es „nur“ Kämme, Sohlen oder Zahnbürstenstümpfe sind, für die Insassen der Lager bedeutet haben mögen, wie sie an diesen Ort gekommen sind und wem sie gehört haben. „Mich catcht es immer wieder. Ich kann mir nicht vorstellen, dass von einem Menschen nicht mehr übrigbleiben soll, als ein Zahnbürstenstumpf, eine Sohle oder eine Zahnpastatube.“ Anne P. aus Grüneberg
Am 11. Und 12. Juni 2021 wurde erstmals eine Gedenk- und Erinnerungswerkstatt online durchgeführt: die Referent*innen der pädagogischen Dienste der Gedenkstätten Ravensbrück und Sachsenhausen, die Mitarbeiter*innen des Zeitwerk sowie eine Künstlerin waren online zugeschaltet und haben die überLAGERt-Gruppen aus Eisenhüttenstadt, Fürstenwalde, Cottbus und Grüneberg bei Ihrer Spurensuche vor Ort begleitet. An dem Wochenende ging es darum, wie die überLAGERt-Gruppen vor Ort kreativ erinnern und gedenken können.
Materialpakete wurden vorher an die überLAGERt-Gruppen geschickt und die Jugendlichen haben in Vorbereitung in ihrem Umfeld Orte fotografiert, an denen sie erinnern wollen. Die Mitarbeiter*innen der Gedenkstätten haben anhand der Fotos mit den Jugendlichen erarbeitet, wie an den Orten erinnert werden kann. Eine Papierkünstlerin hat die Teilnehmenden angeleitet, mit Schablonen Erinnerungszeichen herzustellen. Die Jugendlichen haben in den Gruppen eigene Erinnerungszeichen gestaltet, sind an die Orte gefahren, an denen sie erinnern wollen und haben dort ihre Erinnerungszeichen angebracht. Diese Prozesse haben sie fotografisch und filmisch dokumentiert und in ein gemeinsames Werkstatt-Padlet hochgeladen, das später die Grundlage für die Präsentation der Ergebnisse des Wochenendes war.
Am 11. September 2021 haben fünf überLAGERt-Jugendgruppen aus Wildau, Grüneberg, Eisenhüttenstadt, Perleberg und Fürstenwalde ihre Projekte auf dem Gelände der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Sachsenhausen in Oranienburg einer interessierten Öffentlichkeit als wandelnde Ausstellung vorgestellt und sind ins Gespräch gekommen über Erfolge und Hürden in ihren Projekten und darüber, wie Jugendliche heute erinnern.
In vier kurzen Spot-Light-Talks sind Personen aus der Politik, aus den Gedenkstätten, aus der Kunst und den Projekten selbst miteinander ins Gespräch gekommen. Themen waren „lokal forschen -partizipativ gedenken“, „Jung und neugierig auf Geschichte?“, „Erinnerung und Kulturelle Bildung?“ und „Geforscht – und dann?“.
Zur Akquise von Jugendlichen für das Projekt überLAGERt wurde 2020 eine Mitmach-Fotoaktion über Instagram gestartet, in der die uns bekannten Außenlager benannt und die Posts mit entsprechenden Hashtags der Orte und Landkreise verknüpft wurden. Ziel der Aktion war es, dass Jugendliche - unabhängig von der Teilnahme als überLAGERt-Gruppe - den Ort eines ehemaligen Lagers fotografieren und das Foto in den Sozialen Medien teilen, um diese Orte wieder sichtbar zu machen.
Anlässlich der Befreiung der Konzentrationslager im April 1945 und des Kriegsendes im Mai 1945 hat der LJR 2021 Warnband/Absperrband mit der Aufschrift „Hier befand sich ein Ort nationalsozialistischer Verbrechen“ produzieren lassen und einen brandenburgweiten Aufruf gestartet, um im Rahmen der Aktion „Tat-Orte markieren – Menschen (ge)denken“ diese Tatorte zu markieren und damit sichtbar zu machen. Ziel der Aktion war es, einen Anlass zu geben, um hinzuschauen und nachzufragen. Wer waren die Opfer? Welche Lebensgeschichten warten darauf, erzählt zu werden? Und gemeinsam zu zeigen, dass die nationalsozialistischen Verbrechen bei weitem an mehr Orten als den bekannten Konzentrationslagern stattgefunden haben. Die Erinnerung, das Gedenken und die Mahnung dorthin zu holen, wo sie zumeist „überLAGERt“ sind – auf die lokale Ebene. 27 Initiativen und engagierte Einzelpersonen aus Brandenburg haben sich an der Aktion beteiligt.
An dem Projekt überLAGERt haben im Pilotprojekt 2017 Gruppen aus Bad Belzig, Lauchhammer, Königs Wusterhausen, Cottbus und Grüneberg teilgenommen. Zwischen 2018 und 2021 haben sich insgesamt sieben Gruppen aus Grüneberg, Eisenhüttenstadt, Perleberg, Cottbus, Bernau, Wildau und Fürstenwalde/ Spree beteiligt. Es gab weiteres Interesse von Trägern der Jugendhilfe, bei denen sich jedoch nicht genügend Jugendlichen für eine Gruppe gefunden haben. Die Projektlaufzeit der einzelnen beteiligten Gruppen variierte von zwei Monaten bis hin zur gesamten Projektlaufzeit. Im Folgenden werden einige Gruppen exemplarisch vorgestellt.
Die Jugendgruppe aus Perleberg forschte zum frühen Konzentrationslager vor Ort, an dessen Standort sich heute ein DDR-Museum befindet. Die Gruppe hat an Exkursionen teilgenommen und Nachfahren ausfindig machen können. Die Einschränkungen durch Corona haben die Arbeit an dem Projekt und in der Gruppe sehr erschwert. In Zusammenarbeit mit einem Filmemacher ist ein Dokumentarfilm zur Arbeit der Gruppe entstanden.
"Wir haben vor Ort im Stadtarchiv und in der Bibliothek recherchiert, Gespräche mit den Verantwortlichen im DDR-Museum sowie des Stadt- und Regionalmuseums Perleberg und mit Familienangehörigen der Inhaftierten geführt und eine Umfrage unter Bürgerinnen und Bürgern zu ihrem Wissen zum KZ Perleberg durchgeführt." Jessika M., Projektbegleiterin
"Besonders berührt hat mich das Interview mit dem Angehörigen des Inhaftierten." Leo B., Projektteilnehmer
Die überLAGERt-Gruppe Eisenhüttenstadt gründete sich aus der Jugendfeuerwehr. Gegenüber der neuen Feuerwache befand sich das Außenlager sowie das Stalag IIIB, was die Jugendlichen dazu brachte, sich mehr mit dem Ort auseinanderzusetzten. Sie nahmen ebenfalls an Exkursionen und Workshops teil, trafen Experten und recherchierten in Archiven und Museen. Zu Beginn des Projektes wussten die Jugendlichen nur, dass sich an dem Standort ein Lager befunden hat – dass es sich um ein Kriegsgefangenenlager handelt, fanden sie erst während des Projektes heraus.
"Auf dem Übungsgelände unserer Feuerwehr befand sich das ehemalige Stammlager IIIB, in dem bis 1945 mehr als 100.000 Menschen interniert waren und Zwangsarbeit leisten mussten. Man versucht, sich das vorzustellen, was hier passiert ist. Es ist schon ein komisches Gefühl, an diesem Ort zu trainieren. Es ist wichtig, sich mit der Geschichte von seinem Ort zu beschäftigen. Schade, dass das in der Schule nicht passiert." Niklas K., Projektteilnehmer
Mit dem Fürstenwalder Fuchsbaubunker und seiner Geschichte zur Zeit der DDR hat sich die Gruppe im Jahr 2019/2020 bereits innerhalb des Jugendprogramms „Zeitensprünge“ beschäftigt. Über diese Recherchen haben sie auch Hinweise darauf erhalten, dass der Bunker zu NS Zeiten von Zwangsarbeitern erbaut werden musste. Den Kontakt zum LJR hatte ein engagierter Jugendlicher gesucht, nachdem er über Instagram auf das Projekt aufmerksam wurde. Der dortige Sozialarbeiter war von Anfang an den Ideen der Jugendlichen gegenüber sehr aufgeschlossen und hat sich inzwischen zu einem Motor für die lokale Jugendgeschichtsarbeit vor Ort entwickelt.
"Wir wollten die Entstehung der Bunkeranlage durch NS-Zwangsarbeit erforschen. Mithilfe des Buchs von Odd Magnussen, einem ehemaligen norwegischen Häftling, und durch Besuche der Anlage haben wir vor Ort recherchiert." Dominik L., Projektteilnehmer
Im Juni 2021 haben Schüler und Schülerinnen einer 8. Klasse aus Wildau eine Projektwoche zum Thema Zwangsarbeit in Wildau umgesetzt. Die Jugendlichen machten sich auf die Suche nach Spuren von Zwangsarbeit in Wildau, besuchten das NS-Dokumentationszentrum Schöneweide und sprachen mit Experten. Die jungen Menschen erstellten Schablonen mit Zitaten von Menschen, die Zwangsarbeit in Wildau leisten mussten. Diese brachten sie mit Sprühkreide auf dem Gelände der TH Wildau an, dem Standort der ehemaligen Fabrik, in der Zwangsarbeit geleistet werden musste. Ebenfalls ist eine Kurzdokumentation der Projektwoche entstanden:
Die Gruppe aus Grüneberg hat bereits in der Pilotphase 2016 zu ihrem Ort geforscht und seit 2018 aufbauend auf den damaligen Forschungen zum ehemaligen KZ-Außenlager in ihrem Ort die Veranstaltungsreihe „Grüneberg liest“ als Erinnerungsformat etabliert sowie einen Actionbound gestaltet und programmiert. In diesem interaktiven Guide sind vielfältige Forschungsergebnisse in Form von Berichten, Bildern und Videos zusammengetragen. Die Gruppe war zu Gesprächen mit Zeitzeuginnen in Ljubljana und hat eine Gedenktafel initiiert.
„Die Häftlingsfrauen mussten 12-Stunden-Schichten in der Grüneberger Munitionsfabrik leisten. Das Gedenkzeichen soll an sie erinnern. Die Form eines Patronenhülsenbodens weist auf die Herstellung von Infanteriegeschossen in der Munitionsfabrik hin. Das Gedenkzeichen wurde anlässlich des 76. Jahrestages der Befreiung an der Gedenkmauer der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück angebracht.“ Tony S., Projektteilnehmer
„Schwer war das ganze Thema, es ist im Dorf nicht so beliebt. Wir haben die Ecken und Kanten dieser Aufarbeitung gespürt. Ein nächstes Projekt würde die Dorfbevölkerung stärker mit einbeziehen.“ Ruth-Barbara S., Projektbegleiterin
Über das Netzwerk des LJR hat sich der Kontakt zum Humanistischen Verband Bernau und einer engagierten Projektbegleiterin entwickelt. Die Jugendlichen machten eine Fahrradtour auf den Spuren des ehemaligen Außenkommando in Bernau und besuchten das NS-Dokumentationszentrum, um Methodiken der Erforschung einer Biographie kennenzulernen. Das ehemalige Außenkommando, das dem Konzentrationslager Sachsenhausen unterstellt war, ist kaum erforscht. In der wenigen Literatur werden jedoch gleich mehrere mögliche Standorte genannt, so zum Beispiel die ehemalige SD-Führerschule auf dem heutigen Gelände des Bauhaus-Museums Bernau.
"Der genaue Ort des Außenkommandos und weitere Informationen sind noch nicht erforscht. Wir haben die Beschreibungen des Außenkommandos in den Zeugenaussagen gesammelt und anhand dieser Kriterien mögliche Orte in und um Bernau gesucht. Die Lockdowns während der Corona-Pandemie 2020/21 haben leider zu einem Kontaktabbruch in der Gruppe und zum Abbruch des Projektes geführt."
Im Rahmen des Projektes überLAGERt sind verschiedene Materialien entstanden, die sowohl Fachkräfte als auch Jugendliche darin unterstützen sollen, im Bereich der lokalen Geschichtsarbeit aktiv zu werden. Anspruch bei der Entwicklung dieser Materialien ist es uns gewesen, den Nutzern und Nutzerinnen ein „gleich loslegen“ zu ermöglichen.
Gemeinsam mit unseren Kooperationspartner*innen haben wir eine Online-Karte erstellt, in der alle uns bekannten Außenlager verzeichnet und mit Informationen versehen sind. Die Standorte sind farblich markiert. Je nachdem, ob sie zu Sachsenhausen oder Ravensbrück gehören. Die Karte greift im Wesentlichen auf die Informationen von Benz/Diestel „Der Ort des Terrors“ zurück. Die 2005 erschiene Sammelreihe ist eine der wenigen Quellen mit Grundlageninformationen in unserem Zusammenhang.
„Was noch erinnert werden kann… Handreichung zur lokalen Geschichtsarbeit“ ist eine Handreichung für Menschen, die vor Ort mit Jugendlichen lokale Jugendgeschichtsprojekte umsetzen (wollen).
Die Handreichung kann online heruntergeladen oder kostenfrei hier bestellt werden:
Hier kostenfrei bestellenDas „Logbuch zur NS-Geschichte vor Ort“ ist ein Block mit verschiedenen gestalteten Arbeitsblättern, der sich an Jugendliche richtet und mit dem NS-Geschichte vor Ort erkundet werden kann.
Das Logbuch kann online heruntergeladen oder kostenfrei hier bestellt werden:
Hier kostenfrei bestellenDas Kartenspiel „Fragen fragen – Das Kartenspiel für gute Gespräche“ ist ein Fragespiel in leichter Sprache, das als intergenerationeller Einstieg für Gespräche über die Vergangenheit genutzt werden kann.
Das Kartenspiel kann online heruntergeladen oder kostenfrei hier bestellt werden:
Hier kostenfrei bestellenÜber das Projekt überLAGERt sowie die Arbeit der Projektgruppen wurde in lokalen und überregionalen Zeitungen berichtet sowie im Radio. Während der Projektlaufzeit sind ebenfalls Fachbeiträge entstanden und die Vernetzung von Akteur*innen wurde dokumentiert.
2-minütiger Bericht über das Engagement der Cottbusser überLAGERt- Gruppe auf Antenne Brandenburg